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Therapiemaßnahmen bei vorzeitigem Samenerguss

Vorzeitige Ejakulation Therapie

Vorzeitiger Samenerguss ist die häufigste bei Männern auftretende Sexualstörung. Medikamentöse Therapiemaßnahmen verschaffen heute aber zuverlässig Linderung.

Bevor medikamentöse Behandlungsmaßnahmen existierten, war die einzige Möglichkeit, den vorzeitigen Samenerguss zu unterdrücken, die Anwendung von diversen Handgriffen, die entweder vom Mann selbst oder vom Partner ausgeführt werden mussten. Darunter fallen so genannte Squeeze-Techniken, bei denen ein Druck auf die Eichel bis hin zum Schmerzreiz ausgeübt wird, wodurch der vorzeitige Samenerguss verhindert werden soll. Auch das herunterziehen des Hodensacks kann in solch einem Fall Erfolg versprechen. Durch eine Unterbrechung des Geschlechtsverkehrs, wenn der Mann spürt, dass er bald zum Höhepunkt kommt, kann der Akt ebenfalls herausgezögert werden. Diese Methode setzt allerdings ein gutes Timing beider Partner voraus, zudem muss der Mann im richtigen Moment erkennen können, wann er kurz vor dem Samenerguss steht. Diese Maßnahmen zeigen in der Regel aber nur kurzfristigen Erfolg, selbst bei regelmäßiger Anwendung. Zudem kommt es sofort wieder zu einer Verschlechterung des Problems, sobald die Techniken wiederholt nicht zum Einsatz kommen. Seit etwa 15 Jahren, also ungefähr seit der Markteinführung von Viagra, welches eine medikamentöse Behandlung von erektiler Dysfunktion ermöglicht, kommen auch bei der Therapie des vorzeitigen Samenergusses immer häufiger verschiedene Medikamente zum Einsatz. Nachfolgend werden diese in ihrer Wirkungsweise und den möglichen Nebenwirkungen vorgestellt.

Lokalanästhetika in Salben- oder Cremeform

Diese Behandlungsmethode, bei der die Salbe direkt auf die Eichel aufgetragen und einmassiert wird, kommt bevorzugt in Europa, vor allem aber in Deutschland zum Einsatz. Besonders beliebt ist dabei das Medikament Emla, das als Creme zu kaufen ist. Inhaltsstoffe sind die lokal betäubend wirkenden Medikamente Prilocain und Lidocain. Etwa 20 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr wird die Salbe direkt auf die Eichel aufgetragen und einmassiert. Damit die Creme richtig einwirken kann, sollen beschnittene Männer ein Kondom überstreifen – welches aber bei Bedarf vor dem Sex wieder abgenommen werden kann – bei unbeschnitten Männern genügt es, die Vorhaut über die Eichel zu streifen. So kann die Creme ungehindert einziehen und ihre betäubende Wirkung entfalten. Damit die Creme beim Geschlechtsverkehr nicht in die Scheide der Partnerin eindringen kann, müssen die übrigen Rückstände kurz vorher gründlich abgewaschen werden. Ansonsten wirkt sie auch dort betäubend, was dazu führt, dass die Frau möglicherweise nicht mehr zum Höhepunkt kommt. Die Emla-Creme erhält man in jeder gut sortierten Apotheke für etwa 20 bis 30 Euro. Ein Rezept ist nicht notwendig. Wissenschaftler arbeiten auch an der Entwicklung und Zulassung eines lokal betäubenden Sprays, das ebenfalls auf den Wirkstoffen Lidocain und Prilocain basiert.

Asiatische Männer setzen gerne Salben ein, die auf verschiedenen Kräutern und pflanzlichen Wirkstoffen basieren und grundsätzlich ähnlich wirken. Sie werden ebenfalls lokal aufgetragen und setzen die Reizbarkeit der empfindlichen Nervenenden in der Penisspitze herab. Dadurch müssen mehr Reize zum Gehirn gesendet werden, bevor es zum Samenerguss kommen kann.

Tabletten zur Behandlung von vorzeitigem Samenerguss

Tabletten, die zur Behandlung von vorzeitigem Samenerguss eingesetzt werden, gehören vorwiegend zu den Antidepressiva, werden also zur Therapie von Depressionen eingesetzt. Im menschlichen Gehirn bewirken sie primär eine Aufhellung der Stimmung, die eigentlich gewünschte Wirkung auf das männliche Ejakulationszentrum ist hingegen eine Nebenwirkung. Bei der Therapie von vorzeitigem Samenerguss macht man sich dies aber geschickt zu Nutze, denn die Überempfindlichkeit des Ejakulationszentrums wird nach der Einnahme deutlich herabgesetzt. Zum Einsatz kommt zum Beispiel das Antidepressiva Anafranil, das auf dem Wirkstoff Clomipramin basiert. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, wird etwa 4 bis 6 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eine Dosis von etwa 25 bis 50 mg des Wirkstoffs eingenommen. Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, leichter Schwindel, Mundtrockenheit und starke Müdigkeit. Diese treten allerdings nur bei den wenigsten getesteten Männern auf. Ein entscheidender Nachteil ist die lange Zeitspanne, bis die Wirkung einsetzt. Denn diese macht spontanen Sex nahezu unmöglich. Eine tägliche Einnahme von Anafranil kann zu einer langfristige Verbesserung von vorzeitigem Samenerguss führen.

Aus diesem Grund kommen häufiger Medikamente zum Einsatz, die zur Gruppe der sogenannten selektiven Serotonin Reuptake Inhibitoren (SSRI) gehören. Dazu gehören die Antidepressiva Prozac und Fluctin, die auf dem Wirkstoff Fluoxetin basieren und in einer Dosierung von 20 mg verabreicht werden, Gladem und Zoloft auf der Basis von Sertralin, dargereicht in Dosierungen von meist 50 mg, und Tagonis und Seroxat, die den Wirkstoff Paroxetin (rund 30 mg) beinhalten. Die Einnahme dieser Medikamente erfolgt täglich, sodass ihre positive Wirkung gegen vorzeitigen Samenerguss nach etwas ein bis zwei Wochen einsetzt. Studien haben gezeigt, dass vor allem Paroxetin äußerst wirkungsvoll ist und die Zeit, bis es zum Samenerguss kommt, um bis das 8fache verlängern kann. Die Medikamente sind natürlich ausnahmslos verschreibungspflichtig und rufen, wie jedes pharmazeutische Produkt, möglicherweise Nebenwirkungen hervor. Dazu gehören Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, aber in seltenen Fällen auch das komplette Ausbleiben des Samenergusses. Ein weiterer Nachteil aller Medikamente ist, dass die eine tägliche Einnahme erfordern, ungeachtet der Tatsache, wie oft man tatsächlich Sex hat.

Für mehr Freude am Geschlechtsverkehr sorgt seit kurzem der Wirkstoff Dapoxetin. Er gehört nur entfernt zur SSRI-Gruppe und wirkt nach der Einnahme in etwa so schnell wie die in bekannten Potenzmitteln enthaltenen Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil. Nach spätesten einer Stunde ist die im Blut gemessene Konzentration so hoch, dass das für einen Samenerguss mitverantwortliche Serotonin erfolgreich gehemmt werden kann. Somit entfällt eine lästige tägliche Einnahme, diese ist nunmehr nur noch im Bedarfsfall notwendig. Testreihen mit über 6.000 Männern haben gezeigt, dass der Wirkstoff sehr gut verträglich ist, Nebenwirkungen wie Schwindel und Übelkeit kamen bei den getesteten Personen nur selten und wenn, nur mit leichter Ausprägung vor. Im Handel ist es unter dem Namen Priligy erhältlich und die Mehrheit der Paare, die sich für seine Anwendung entschieden haben, sind wesentlich zufriedener und führen ein erfüllteres Sexualleben. Männer sind dadurch in der Lage, den Samenerguss deutlich länger herauszuzögern, ihre Partnerin kommt deutlich öfter zum Höhepunkt. Priligy ist in Deutschland seit 2009 erhältlich und ist das erste Medikament, dass direkt für die Behandlung von vorzeitigem Samenerguss entwickelt wurde.

Durch den Einsatz von PDE-5-Hemmern, wie sie beispielsweise in Viagra, Cialis oder Levitra enthalten sind, konnten bei Männern, die an lebenslangem vorzeitigem Samenerguss leiden, bisher keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden. Wenn gleichzeitig eine erektile Dysfunktion vorliegt, die erst im Laufe des Lebens erworben wurde, kann die Verwendung dieser Potenzmittel aber durchaus eine Linderung versprechen.

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